Bundeskongress 2013


Bericht: 22. Deutsch – Polnischer Kongress
„Nachbarschaft in der Mitte Europas: Migration, Geschichte, Europa, Film“

  1. bis 27. Oktober 2013, Berlin, Zentrale der Konrad-Adenauer-Stiftung. Etwa 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer; seitens der DPG Sachsen nahmen teil: Wolfgang und Cordelia Howald, Andreas von Roehl, Edeltraut Wolf, Wolfgang Nicht.
    Freitag: Eröffnung des Kongresses durch MdEP Hans-Gert Pöttering, Vors. der KAS, und MdB Dietmar Nietan, Vors. des Bundesverbandes. Grußworte von Dr. Jerzy Magański, Cornelia Pieper, Hella Dunger-Löper (als Vertreterin des Landes Berlin).
    Verleihung des Dialog-Preises:
    Sehr interessante Laudationes und Dankesworte der Ausgezeichneten. Journalist Gunter Hofmann zeichnete an der Biographie von Adam Krzeminski die deutsch-polnischen Beziehungen nach, während der Regisseur Krzysztof Zanussi das Schaffen von Grażyna Słomka würdigte.
    Sonnabend, 1. Forum: Fünf junge Damen diskutierten das Thema „Junge polnische Migranten als Brückenbauer zwischen den Kulturen“. Die Diskussion gab einen interessanten Einblick in die ‚polnischer Szene‘ vor allem in der deutschen Hauptstadt. In der Diskussion mit einer Podiumsteilnehmerin konnte ich ihre negative Sicht auf die Polonia entkräften.
  2. Forum: „Unsere Opfer, eure Täter?“ befasste sich vor allem vor dem Hintergrund der Debatte um „Unsere Väter, unsere Mütter“ mit aktuellen Problemen der Vermittlung der Geschichte. Es war eine anregende, teils kontroverse Diskussion.
  3. Forum: Die Diskussion „Die EU und der Nationalstaat in Zeiten der Krise“ krankte daran, dass die deutschen Diskutanten unter sich waren. Adam Krzeminski war in dieses Forum, ist aber als kompetenter Beobachter nicht die originäre polnische politische Stimme. Es wurde in Frage gestellt, ob wir überhaupt eine Krise der EU haben.
  4. Forum: Grażyna Słomka stellte ausführlich ihr Projekt Filmland Polen (ein Filmfestival in Hannover, Bremen, Hamburg und Kiel) vor. Anschließend wurde der Film Róża gezeigt. Der Film handelt in den Masuren, und zwar 1945/46 unmittelbar nach der Besetzung durch die Rote Armee und die Übernahme des Landes durch die polnische Verwaltung. Stilistisch geht der Film an die Grenze dessen, was ein normaler Zuschauer aushält.
    Am Abend waren in der „Pumpe“ für die Konferenzteilnehmer Plätze reserviert, wo man bei einen Buffet sich unterhalten, aber auch tanzen konnten.
    Sonntag: Mitgliederversammlung des Bundesverbandes (etwa von 10 bis 12 Uhr)
    Die Mitgliederversammlung war zügig und unspektakulär, da auch keine Wahlen anstanden. Ein Tätigkeitsbericht und die Finanzunterlagen liegen schriftlich vor. Diskutiert wurden folgende Fragen:
  • Verbesserung der Homepage des Bundesverbandes
  • Situation Dialog, neue Medien dafür
  • Antrag, die deutsch-polnische Versöhnung nach 1945 als immaterielle Erbe der Menschheit bei der Unesco registrieren zu lassen
  • Probleme der Finanzierung des Bundesverbandes und der Geschäftsstelle
  • ein Vorschlag, zusätzlich zum Kongress einen Workshop (z. B. in Vlotho) durchzuführen
  • Petition an das Land Rheinlandpfalz zum Erhalt des P. I. Darmstadt
  • Hinweis auf Kulturhauptstadt Wroclaw 2016.
    In der MV wurde zum nächsten Kongress für den Herbst 2014 nach Dresden eingeladen.

Wolfgang Nicht