Sie gedachten der Opfer der deutschen KZ-Außenlager
Der alljährliche Gedenkmarsch startete am Sonntag, den 22. Januar 2024 von dem inzwischen stillgelegten Bahnhof in Sława. Mit dem symbolischen 5-Kilometer-Marsch sollte an den sogenannten Todesmarsch erinnert werden, ein blutiges Ereignis in der Geschichte.
Angesichts der sich entwickelnden Winteroffensive an der Ostfront begann am Abend des 21. Januar 1945 die Evakuierung der beiden Außenlager in der Nähe von Przybyszow/Pürschkau „Schlesiersee I und Schlesiersee II“.
Die gesunden weiblichen Häftlinge wurden zuerst in zwei Kolonnen mit mehr als 900 Häftlingen getrieben. Dies geschah in der Regel entlang von Nebenstraßen und Nebenwegen, um den Marsch der Zivilbevölkerung und der deutschen Armee nicht zu behindern. Die Kranken, die von ihren Kameradinnen in Schubkarren gefahren wurden, kamen als letzte dran. Die Hauptkolonne der jüdischen Frauen wurde in Richtung Sulechów/Zülichau geführt, während die Kranken, etwa 20 an der Zahl, hinter Smieszkow getrennt wurden. Vor dem Dorf Spokojna/Friedendorf wurden sie nach Einbruch der Dunkelheit am 22. Januar mit einem Gewehrschuss in den Rücken ermordet.
Im Gedenken an dieses tragische Ereignis erreichten die 80 Teilnehmer des Gedenkmarsches am 22. Januar 2024 um 12:00 Uhr das ehemalige deutsche Konzentrationslager für jüdische Frauen in der Nähe von Przybyszów. Am Gedenkstein hörten die Teilnehmer des Gedenkmarsches den Reden des Bürgermeisters von Sława , Cezary Sadrakuła, dem Vertreter der Deutsch-Polnischen Sächsischen Gesellschaft, Thomas Guddat, Herrn Zbigniew Jaroszewski von der Sławskie Stowarzyszenie Historyczno-Eksploracyjne „Ocalić od zapomnienia“, dem Professor der Universität für Umwelt- und Biowissenschaften in Wrocław, Dr. Paweł Konczewski, und Frau Dorota Sula vom Museum Gross-Rosen in Rogoźnica. Die Veranstaltung wurde von Herrn Marek Grzelka geleitet, er war der Vorreiter des Gedenkmarsches in der Gemeinde Slawa.
Einzelne Teilnehmer der Veranstaltung legten Blumensträuße im Gedenken nieder. Durch den Bürgermeister von Sława und dem Gemeindesekretär wurden ebenfalls im Namen der Gemeinde Sława Blumengebinde niedergelegt, ebenso die Mitglieder der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen im Namen des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Wrocław.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde eine Gedenktafel enthüllt, die von der SSHE „Ocalić od Forgotnienia“ vorbereitet und von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen finanziert wurde. Die symbolischen Schärpen wurden vom Bürgermeister der Stadt Sława und dem Vizepräsidenten der Deutsch-Polnischen Gesellschaft gemeinsam zerschnitten.