Die seligen Märtyrer vom Münchner Platz: die Salesianer

Gedenkorte:

  • Katholische Hofkirche Dresden – 01067 Dresden, Schlossplatz
  • Gedenkstätte Münchner Platz – 01087 Dresden, George-Bähr-Straße 17
  • St. Paulusgemeinde – 01087 Dresden, Bernhardstraße 42
  • Neuer Katholischer Friedhof (Äußerer Katholischer Friedhof) – 01067 Dresden, Bremer Straße 20

Am 13. Juni 1999 sprach Papst Johannes Paul II. sechs Märtyrer selig, die in Dresden in der Richt­stätte am Münchner Platz 1942 bzw. 1943 wegen angeblicher Vorbereitung zum Hochverrat hingerichtet wurden.

Es handelt sich um fünf polnische Jugendliche, Schüler des Salesianeroratoriums, aus Poznań/Posen:

  • Czesław Jóźwiak
  • Edward Kaźmierski
  • Edward Klinik
  • Franciszek Kęsy
  • Jarogniew Wojciechowski.

Ebenfalls 1999 wurde der in Dresden hingerichtete Steyler Missionar Br. Grzegorz Bolesław Frąckowiak SVD. seliggesprochen.

Diese fünf polnischen Jugendliche, arbeiteten aktiv in der Jugendarbeit des Salesianer Oratorium in Poznań mit. Sie verband eine sehr enge Freundschaft, weshalb man sie auch „die Fünf“ nannte. In der faschistischen Besatzungszeit wurden sie der Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt, im September 1940 verhaftet, in Zwickau/Sa zum Tode verurteilt und am 24. August 1942 gegen 20.30 Uhr in der Dresdner Richtstätte am Münchner Platz hingerichtet. Bis zum Schluss haben sie geglaubt, bis zum Schluss haben sie vertraut, bis zum Schluss haben sie das Gift des Hasses nicht in ihr Herz gelassen. Der Älteste von ihnen war 23 Jahre, der Jüngste war 20 Jahre alt.

In der Nähe des Gefängnis- und Gerichtskomplexes am Münchner Platz wurde 1921 die katholische Pfarrei St. Paulus gegründet. Die Oblatenpatres dieser Kirche übernahmen auch die Seelsorge in den Dresdner Gefängnissen. In den Jahren des 2. Weltkrieges waren sie der priesterliche Beistand vieler dort Eingekerkerter, besonders auch der Tschechen und Polen, die sie bis zur Hinrichtung begleiteten. Von der Hinrichtung der fünf Jugendlichen berichtet der Gefängnisseelsorger, Oblatenpater Bänsch: „Kurz bevor der erste Verurteilte hinausgeführt wurde, bat er mich: Halten Sie bitte das Kreuz so hoch, dass jeder von uns es bis zum Schluss sehen kann.“

Die St. Paulus Kirchgemeinde widmet sich auch heute besonders dem Andenken dieser Märtyrer und eben auch der sechs Seligen aus Posen. Die Internetseite der Gemeinde beschreibt sehr anschaulich das Leben und das Martyrium dieser jungen Leute.

Gedenkort St. Paulusgemeinde

01087 Dresden, Bernhardstraße 42

Im Pfarrgarten an der Bernhardstraße findet man eine eindrucksvolle von Peter Kanis geschaffene, Gedenkstätte. Im Halbkreise stehen acht etwa 2,4 m hohe Holzstelen, an deren Fuß sich jeweils ein schwerer rostiger Eisenkeil in die Erde schiebt. Auf der etwas seitlich stehenden Tafel liest man:

Holzstelen, ausgehebelt durch einen verrosteten Keil …
– wie aus der Bahn geworfene Menschen, schon im Umfallen begriffen …
– nur einer steht aufrecht, scheinbar auf einem festen Fundament.
An ihn kann man sich anlehnen, Halt finden …
Diese Gedenkstätte will Menschen ansprechen, die Halt suchen.
Sie weist aber auch auf Menschen hin, die fähig waren und es bis heute noch sind
Halt und Orientierung zu schenken:
– auf Maria, die Mutter Jesu
– den Oblatenpater Franz Bänsch (Pfarrer in dieser Pfarrei von 1935-1957)
Als Gefängnisseelsorger begleitete er mehr als 1000 Gefangene zur Enthauptungen der Richtstätte des Dritten Reiches am Münchner Platz.
Unter ihnen waren 5 polnische Jugendliche und ein polnischer Ordensbruder:
Die von Papst Johannes Paul II: 1999 seliggesprochenen Märtyrer:

  • Jarogniew Wojciechowski
  • Czesław Jóźwiak
  • Franciszek Kęsy
  • Edward Kaźmierski
  • Edward Klinik
  • Grzegorz Bolesław Frąckowiak, SVD

In seinem Abschiedsbrief tröstet Czesław Jóźwiak seine Eltern mit den Worten:

„Ich bitte Euch, nicht zu weinen, nicht zu verzweifeln, euch nicht aufzuregen. Gott wollte es so … Sprecht ein Gebet für den Frieden meiner Seele …
Am Schluß einen Kuß für jeden von Euch …“

Außerdem erinnert diese Gedenkstätte an die Luftangriffe auf Dresden im Februar1945 und deren Opfer, von denen einige hier in aller Eile beigesetzt wurden.

sancta maria, ora pro nobis
beati martyri, orate pro nobi

Vor den Stelen ist die alte Sandsteinplatte in den Rasen eingelassen, mit der vor der Neugestaltung 1999 an Bombenopfer des 13. Februar 1945 erinnert wurde. Sie trägt die (inzwischen wegen der Verwitterung schwer lesbare) Inschrift:

+  HABET  +
HOFFNUNG DENN    DIE TOTEN   LEBEN     UND SIND    UNS IMMER NAH
AM 15 FEBRUAR 1945 WURDEN ….

Die letzten zwei Zeilen sind verwittert und unleserlich. Es waren die Namen einer Frau und eines Mannes, die bei dem Bombardement in Nähe der Kirche ums Leben kamen. Die Angehörigen wussten nicht, wo man sie beerdigen könne. Pater Bänsch erlaubte – entgegen deutscher Bestat­tungsvorschriften – den Angehörigen, dass die beiden im Garten der St. Pauluskirche bestattet wurden.

Pater Bänsch – dazu sind noch ein paar Zeilen nötig. Jedes Mal, wenn die Gostyner nach Dresden kommen, um der Märtyrer der Schwarzen Legion zu gedenken, entzünden sie auch eine Kerze am Grab von Pater Bänsch auf dem Neuen Katholischer Friedhof. Pater Franz Bänsch OMI wurde 1899 in Großenhain geboren; von 1920 bis 1926 studierte er Theologie an der Hochschule der Ordensgemeinschaft der Oblaten (Oblati Mariae Immaculatae – OMI) in Hünfeld und empfing 1925 die Priesterweihe.

Am 13 Januar 1935 wurde er als neuer Pfarrer an der Dresdner Kirche St. Paulus in sein Amt eingeführt. Zu seinen Pflichten gehörte fortan auch die seelsorgerische Betreuung der Inhaftierten im nahegelegenen Gefängnis. Zu einer unsagbar schweren Bürde wurde sein Amt aber durch die Hinrichtungen, deren Zahl am 1942/43 immer mehr anstieg.

Pater Bänsch starb 1961 im Alter von 62 Jahren. Er wurde auf dem Neuen Katholischen Friedhof, Bremer Straße, beigesetzt – in unmittelbarer Nachbarschaft zu vielen der tschechischen und polni­schen Opfer, die dort zwischen 1943 und 1945 ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten.

Gedenkort        Münchner Platz

                        01087 Dresden, George-Bähr-Straße 17

Das ehemalige Dresdner Landgericht, heute Teil der Technischen Universität Dresden, beherbergt die Gedenkstätte Münchner Platz mit dem als Mahnmal gestalteten Hinrichtungshof sowie der Dauerausstellung, die auch über das Schicksal der hier verurteilten und der hier hingerichteten polnischen Naziopfer berichtet.

Ausführlich wird dazu im Kapitel „Gedenkort Dresden, Münchner Platz“ dieses Projektes geschrieben.

Gedenkort        Katholische Hofkirche Dresden

                        01067 Dresden, Schlossplatz

Die Dresdner Kathedrale (Katholische Hofkirche, Kathedrale Ss. Trinitatis), in Zentrum des histori­schen Dresden gelegen, nimmt in ihrem Inneren auch vielfach Bezug zum Glauben in schwerer Zeit.

Eine der Seitenkapellen erinnert an die Zerstörung Dresdens. Die von Friedrich Press geschaffene Pieta aus Meißner Porzellan gibt den Schmerz eindrucksvoll wieder. Und von tiefer Bedeutung sind die zwei Daten am Sockel dieses Altars: das Datum 13.2.1945 – als Dresden brannte – und das Datum 30.1.1933 – als die Dresdner den Beginn des Höllenspuks noch zujubelten.

In eben jener Hofkirche gedenkt man auch des sorbischen Kaplans Alois Andritzki (geboren 1914, ermordet 1943, seliggesprochen 2011), der hier als Jugendkaplan tätig war und von den Nazis im KZ Dachau ermordet wurde.

Und im linken Seitenschiff werden die sechs seligen Märtyrer aus Poznań verehrt. Der Altar trägt die eindrucksvolle dreiteilige Skulpturengruppe „Befreiung“. Mit groben Sägeschnitten sind drei Figuren aus dem Holz herausgearbeitet. Die Zerrissenheit des Menschen, sein Aufbegehren und das jubelnde sich Erheben sind Ausdruck jener Gläubigkeit, wie sie aus den Briefen ‚der Fünf’ spricht. Die Skulptur, geschaffen von Andreas Kuhnlein, wurde in Rahmen einer Bistums- und Märtyrerwallfahrt im August 2002 auf dem Altar aufgerichtet.

Gedenkort        Äußerer Katholischer Friedhof

                        01067 Dresden, Bremer Straße 20

Die am Münchner Platz hingerichteten Märtyrer wurden auf dem Äußeren Katholischen Friedhof beerdigt. Ein Grabmal gab es für sie nicht, die Stelle ist nicht mehr auszumachen.

So wurde auf dem Friedhof im Jahre 2003 ein Mahnmal errichtet. Der mittlere der drei unterschied­lichen Steine hat einen Durchbruch in Form eines Kreuzes, und das Zentrum des Kreuzes ist die aus Stacheldraht geflochtene Dornenkrone. Der rechte Stein trägt die Aufschrift

Hier ruhen
die polnischen
Märtyrer
Czesław Jóźwiak
Edward Kaźmierski
Edward Klinik
Franciszek Kęsy
Jarogniew Wojciechowski

Sie wurden
Am 24. August 1942
In Dresden
Hingerichtet.
Papst Johannes Paul II.
Sprach sie selig.

Dieses Grabmal befindet in Sichtbeziehung zum Gedenkstein für die zwölf Märtyrer der „Schwarzen Legion“ aus dem polnischen Gostyń.

Streszczenie

13 czerwca 1991 papież Jan Paweł II beatyfikował sześciu polskich męczenników zamordowanych w Dreźnie podczas II Wojny Światowej. Jednym z nich był brat zakonny Grzegorz Bolesław Frąckowiak SVD, pozostali to uczniowie oratorium Salezjańskiego z Poznania: Czesław Jóźwiak, Edward Kaźmierski, Edward Klinik, Franciszek Kęsy i Jarogniew Wojciechowski. Ich egzekucja odbyła się na Placu Monachijskim. Dzisiaj oprócz siedziby Politechniki Drezdeńskiej znajduje się tam wystawa i pomnik stanowiące jedno z ważniejszych miejsc upamiętniających ich męczeństwo. Pozostałe miejsca to Katedra św. Trójcy w Dreźnie z sybmolizującą gorącą wiarę męczenników rzeźbą autorstwa Andreasa Kuhnleina, drezdeński cmentarz katolicki, na którym zostali pochowani oraz parafia św. Pawła w Dreźnie. Parafia ta upamiętnia straconych męczenników ze względu na postać ojca Franza Bänscha, który w tamtych czasach był proboszczem parafii.  Sprawował on opiekę duszpasterską nad więźniami z Planu Monachijskiego i towarzyszył polskim męczennikom w ich ostatnich chwilach życia.