Eröffnung des Europäischen Zentrums für Bildung und Kultur Zgorzelec-Görlitz (MeetingPoint Messiaen)

Die Stadt Zgorzelec an der Neiße ist mit einem besonderen Gedenkort verbunden. Hier befand sich im 2. Weltkrieg das Kriegsgefangenenlager Stalag VIII a, das in den folgenden Jahrzehnten ziemlich in Vergessenheit geriet: Ein Gedenkstein in französischer und polnischer Sprache fand kaum seine Beachtung, obwohl der Ort in der europäischen Musikgeschichte bedeutend ist. Hier schuf der französische Komponist Olivier Messiaen sein „Quartett auf das Ende der Zeit“, hier wurde es am 15.01.1941 von kriegsgefangenen Musikern uraufgeführt. Seit über zehn Jahren bemühen sich die Städte Zgorzelec und Görlitz, aber vor allem Dr. Albrecht Götze darum, diesen Ort als europäische Begegnungsstätte erstehen zu lassen. Hier, auf heute polnischem Boden, in einem deutschen Lager waren vor allem Belgier und Franzosen, aber auch Polen und Sowjetsoldaten inhaftiert; hier ist die nationale Verschiedenartigkeit der Erinnerung festzumachen.

Am 15. Januar 2015 fand im Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich und des Marschalls der Wojewodschaft Niederschlesien Cezary Przybylski die feierliche Eröffnung des Europäischen Zentrums für Bildung und Kultur Zgorzelec – Görlitz statt. In kurzer Bauzeit entstand ein großzügiger moderner Bau, der gleichermaßen für Konzerte wie für Seminare geeignet ist. Die Jugendbildungsarbeit, die seit 2006 hier regelmäßig mit Teilnehmern aus stets mehreren Ländern stattfindet, hat jetzt ganz neue Bedingungen.