Deutsch-Polnischer Schüleraustausch in Dresden – Begegnung, Sprache und Freundschaft – Ein Bericht
Im September fand in Dresden erneut ein von Olek Witt initiierter deutsch-polnischer Schüleraustausch statt – diesmal zwischen einer Schule aus Warschau und der Laborschule Dresden. Eine Woche lang erlebten die Jugendlichen ein abwechslungsreiches Programm aus Stadtführungen, Workshops, kulturellen Aktivitäten und gemeinsamen Freizeitaktionen – und vor allem viele herzliche Begegnungen.
Vorbereitung auf die Begegnung
Die deutschen Jugendlichen wurden im Vorfeld intensiv vorbereitet: Im Rahmen eines Projekts an der Laborschule setzten sie sich mit der Rolle der polnischen Pfadfinder im Warschauer Aufstand auseinander, besuchten im Oktober 2024 eine entsprechende Ausstellung in Dresden und reflektierten, wie junge Menschen in schwierigen Zeiten Verantwortung übernehmen konnten.
„So konnten wir die Erfahrungen der polnischen Jugendlichen aus einer empathischen Perspektive nachvollziehen und ein tiefes geschichtliches Bewusstsein entwickeln.“
Ein herzliches Wiedersehen
Für viele Teilnehmende war es ein freudiges Wiedersehen mit Freundinnen und Freunden aus früheren Begegnungen in Mikuszewo und Warschau.
„Es war ein tolles Wiedersehen – wir haben uns nach langer Zeit sofort wieder verstanden.“
Am ersten Tag begrüßte Sebastian Klähn, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen, die polnischen Gäste herzlich. Seine Worte über die Bedeutung von Jugendbegegnungen und europäischen Dialog machten die Wichtigkeit solcher Projekte deutlich.
Entdecken, Lernen, Austauschen
Am zweiten Tag führte Wolfgang Nicht die Gruppe in deutscher und polnischer Sprache durch die Dresdner Altstadt. Mit Wissen und Humor vermittelte er die bewegte Geschichte der Stadt – von der Zerstörung im Krieg bis zum Wiederaufbau.
Besonders eindrucksvoll war der Besuch der Gedenkstätte Münchner Platz, wo das Schicksal der polnischen Opfer während der NS-Zeit thematisiert wurde. Viele Schülerinnen und Schüler beschrieben diesen Besuch als bewegend und nachdenklich stimmend.
Weitere Programmpunkte waren Besuche der Gläsernen Manufaktur, des Kraszewski-Museums, der Festung Dresden sowie der Technischen Sammlungen.
Ein Höhepunkt war das gemeinsame Kochen in den Gastfamilien: „Am meisten Spaß hat das Kochen mit den Polen gemacht.“
Sprache als Brücke
Die Kommunikation erfolgte überwiegend auf Englisch – für manche eine Herausforderung, aber auch eine wertvolle Erfahrung. „Wir sind stärker geworden, weil wir viel Englisch gesprochen haben.“
Zusätzlich lernten die Jugendlichen einige polnische Wörter und bemerkten: „Die polnischen Jugendlichen, obwohl sie jünger sind, sprechen oft besser Englisch als wir.“
Neue Freundschaften und Perspektiven
Die Begegnungen zeigten, wie nah sich junge Menschen beider Länder sind – trotz sprachlicher oder kultureller Unterschiede.
„Ich habe gelernt, dass man sich auch mit Menschen gut versteht, die man selten sieht.“
„Früher war das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen schwierig – heute können wir Freunde sein.“
Neben viel Lob für Organisation und Programm äußerten die Jugendlichen auch Wünsche für zukünftige Begegnungen: mehr Freizeit, weniger Museen und vielleicht ein sportliches Angebot.
Fazit
Am Ende waren sich alle einig: Diese Woche war ein besonderes Erlebnis. „Es war ein toller Austausch, und wir wünschen uns sehr, dass wir unsere polnischen Freunde bald wiedersehen.“
Gerade in der heutigen Zeit sind solche Begegnungen wichtiger denn je. Sie schaffen Vertrauen, Verständnis und echte Freundschaften über Grenzen hinweg.
Der Austausch wurde durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) gefördert und von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen unterstützt.


