Ausstellung „Różewicz und die Deutschen“ im Erich Kästner Haus für Literatur, Antonstr. 1, 01097 Dresden (Nähe Albertplatz) noch bis 05.06.22
Der Dichter und Dramatiker Tadeusz Różewicz (1921-2014) wäre am 9. Oktober 2021 100 Jahre alt geworden. Er gehörte zu den einflussreichsten und vielseitigsten Schriftstellern Polens des 20. Jahrhunderts und prägte mit seinem unverkennbaren Schreibstil nachfolgende Autorengenerationen. Seine Texte sind von den katastrophalen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts geprägt. Er fürchtete, dass Wiederholungen des Ungeheuerlichen nicht unmöglich sind, verlor jedoch nie den Glauben an den Menschen. Über 40 Jahre lebte Różewicz in Breslau, der Partnerstadt Dresdens. Kaum ein anderer polnischer Nachkriegsschriftsteller war so stark wie er mit der deutschen Literatur und Kultur verbunden, auch durch langjährige Freundschaften mit seinen deutschen Kolleginnen und Kollegen wie Grass, Enzensberger, Mayröcker, Jandl und Michael Krüger, der ihn “unser Lehrer Tadeusz“ nannte. Różewicz gehört heute im deutschsprachigen Raum neben Stanisław Lem und Witold Gombrowicz zu den meistübersetzten polnischen Autoren. Seine Dramen wurden insbesondere in Ostdeutschland häufig aufgeführt.
Die erstmals in Deutschland gezeigte Ausstellung im Garten des Literatur-Hauses Dresden zeigt Bild- und Archivmaterial sowie Originalfassungen und deutsche Übersetzungen der Gedichte Różewicz‘, ferner bisher nicht veröffentlichte Fotographien, Briefe, Manuskripte sowie Erinnerungen der deutschen Übersetzer und Freunde Różewicz‘.
Der Eintritt ist frei.
Erhältlich sind Kataloge in deutscher und in polnischer Sprache.
Die Ausstellung ist bis zum 05.06.22 zu den Öffnungszeiten des Erich-Kästner-Hauses zu besichtigen (Do., Fr., So., Mo. 10-17 Uhr, Mi. 12.30 -17 Uhr) .
Eine Veranstaltung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen in Kooperation mit dem Erich Kästner Haus für Literatur mit Unterstützung durch die Landeshauptstadt Dresden
Foto: Krzystof Ruchniewicz. Auf dem Foto links Dr. Przybyła, rechts Prof. Zybura