Vortrag zum POLIN in Warschau

Im Rahmen der Ausstellung „Sie riskierten ihr Leben – Polen, die
während des Holocaust Juden retteten“ stellen wir

am Mittwoch, 3. Februar 2016 um 19 Uhr im Jüdischen Gemeindesaal,
Hasenberg 1, Dresden

das neue Museum der Geschichte der polnischen Juden „POLIN“ in
Warschau vor.

Redner ist Marian Turski aus Warschau. Er ist einer der Initiatoren des
Museums, das in seiner großen Dauerausstellung bildhaft und
facettenreich von Koexistenz und Wettbewerb, Konflikt und
Kooperation, Separation und Integration erzählt. „Po-lin“ („hier sollst du
ausruhen“) ist die jiddisch/hebräische Bezeichnung für Polen aus dem 16. Jh.
Viele Juden fanden in dieser Zeit in Polen ein sicheres Zuhause.

Zuvor findet im St. Benno-Gymnasium Dresden ein Schülergespräch mit
Marian Turski über sein Leben statt. Zu dieser Veranstaltung werden
auch Schüler anderer Schulen eingeladen.

Die Ausstellung „Sie riskierten ihr Leben“ ist noch bis 18.02.2016 jeweils
von So.-Do. von 11 bis 17 Uhr im Jüdischen Gemeindesaal zu
besichtigen. Sie zeigt Beispiele der vielen Polen, die während der
deutschen Besatzung unter Lebensgefahr Juden retteten, bietet
Beispiele großen Mutes im Zeichen der Menschlichkeit und widerlegt die
einseitige Darstellung über die Haltung des polnischen Widerstandes zu
Juden in der ZDF-Serie „Unsere Mütter, unsere Väter“.

Hintergrundinformation zu Marian Turski:
Marian Turski, geb. 1926, wurde 1944 aus dem Ghetto Litzmannstadt in
das KZ Auschwitz deportiert. Er überlebte die Todesmärsche im Frühjahr 1945.
Seit Ende des Krieges war er als Journalist, u.a. bei dem
Nachrichtenmagazin „Polityka“ tätig. Trotz seines hohen Alters schreibt
er gelegentlich auch heute. Er ist Vorsitzender des Jüdischen
Historischen Instituts Warschau sowie des Rates des Warschauer
Museums der Geschichte der polnischen Juden. Turski wurde vielfach
für sein Lebenswerk und seine Versöhnungsleistungen ausgezeichnet.
Am 27. Januar 2015 nahm er als Ehrengast an der Sondersitzung des
Deutschen Bundestages zum Tag des Gedenkens an die Opfer des
Nationalsozialismus teil.

Dresden, 30.01.2016
Verantwortlich:
Wolfgang Howald, Präsident der DPG Sachsen
Tel.: 0351-8804027,