Am 20.05.2015 fand im Rahmen der Europawochen 2015 in der Kinokneipe bzw. in der Artemisgalerie des gleichnamigen Kulturhauses eine Lesung mit Agnieszka Kowaluk statt. Die Schriftstellerin und Übersetzerin aus München kam bereits am Mittag aus Dresden an und wurde durch Michael Zimmermann begrüßt. In der Zeit vor der Lesung hat sich Agnieszka Kowaluk die Altstadt und die Innenstadt von Görlitz angeschaut und war begeistert von der Schönheit dieses Teils der Stadt.
Am Abend begann die Lesung mit einer traditionellen polnischen Speise. Der traditionellen Speise schlechthin: Pierogi. Und das war für den einen oder anderen Görlitzer tatsächlich eine neue Erfahrung, auch wenn die polnische Grenze ja bekanntlich um die Ecke liegt. Durch diese „Vorspeise“ verzögerte sich der Anfang der eigentlichen Lesung um etwa 15 Minuten, womit schon mal mit einem typisch deutschen Klischee aufgeräumt wurde, der Pünktlichkeit. Aber da die Autorin ja ebenfalls mit am Esstisch saß und schon das erste Kennenlernen dabei sehr schnell ging, tat das der Lesung sowie der damit verbundenen Diskussion gar nicht schlecht.
Der Moderator des Abends, Stefan Zinnow, hatte ebenfalls schon während des Essens die Gelegenheit, mit der Autorin ins Gespräch zu kommen. Schon relativ schnell hat sich die Distanz zwischen dem Gast, dem Moderator sowie uns, Michael Zimmermann und Daniel Breutmann als Organisatoren verringert und das förmliche Sie wurde durch ein persönlicheres Du ausgetauscht. Folglich war anschließend nur noch Pani Agnieszka bei der Anrede von Frau Kowaluk zu hören. Genau diese persönliche Atmosphäre setzte sich den ganzen Abend während der Lesung fort, wobei es keine streng genommene, ohne Unterbrechung geführte Lesung war, sondern die Autorin und der Moderator überwiegend miteinander über das Buch sowie die eine oder andere Anekdote aus dem Buch gesprochen haben. Und auch die Gäste wurden schon frühzeitig in dieses Gespräch mit einbezogen, ohne den Charakter der Lesung zu zerstören.
Nach etwa zwei Stunden Lesung und Diskussion setzten sich die Gespräche wiederum noch einmal im Gastraum bei einem oder mehreren Gläsern Bier, Wein und anderen inspirierenden Getränken, vorwiegend aus dem Nachbarland, fort. Und da Pani Agnieszka am nächsten Morgen ja den Weg zur Bushaltestelle finden musste, diesen aber nicht kannte, folgte die Krönung des Abends, eine nächtliche Stadtführung durch Görlitz als Orientierungshilfe für den nächsten Tag. Stadtführer des Abends war Stefan Zinnow, der durch Michael Zimmermann unterstützt wurde. Und der Gast kam jetzt richtig ins Schwärmen über das kulturelle Leben der Stadt Görlitz. Diesen Eindruck nahm Frau Kowaluk mit nach München und will von nun an die Stadt noch öfter besuchen. Bis zum nächsten Mal in Görlitz!
Michael Zimmermann