auf Einladung der Stadt Gostyn und des Verbandes der Kombattanten der Republik Polen und der
ehem. Politischen Häftlinge, Vorstand Gostyn.
Besuch in Gostyń am 21. und 22.10.13 zum 74. Jahrestag der
Erschießung 30 Gostyner Bürger durch die Wehrmacht im Rahmen des
Projekts „Generationsbrücke Gostyn-Dresden“
Teilnehmer:
2 Vertreter der DPG Sachsen: Albrecht Krause und Wolfgang Howald (zugleich für das Münchner-
Platz-Komitee),
3 Vertreter der VVN-BdA Sachsen (Frau Jeschke, in deren Händen die Organisation auf deutscher
Seite lag, Herr Hering, Herr Theobald),
Lehrerin Frau Goethe mit 4 Schülern der 36. Mittelschule Dresden im Alter von 13 und 14 Jahren, die
bei Gastfamilien mit Schülern der Partnerschule „Czarny Legion“ untergebracht waren.
Am Mo., 21.10.13, besuchte die Gruppe nach herzlicher Begrüßung durch Marian Sobkowiak, Herrn
Kretkowski von der Stadtverwaltung, Herrn Rogalla, den Präsidenten des Verbandes der
Kombattanten und Janina Polaszek vom Vorstand des Verbandes zunächst die feierliche Hl. Messe in
der Stadtkirche und sodann die Kundgebung auf dem frisch renovierten Marktplatz am Gedenkstein
für die erschossenen Bürger aus Gostyń.
Im Konferenzsaal des Rathauses traf man sich sodann auf Einladung des Bürgermeisters mit
Familienangehörigen der Erschossenen sowie mit Vertretern des Stadtrates und der
Stadtverwaltung.
Am Nachmittag brachte der Bus die Delegation zusammen mit den polnischen Freunden in das nahe
gelegene Osieczna (dt.: Storchennest). Dort besichtigte man den von Bürgern der Region Osieczna
mit viel Einsatz konservierten Ev. Friedhof aus dem 19. Jahrhundert mit dem Grab des berühmten
Schachmeisters Tassilo von Heydebrand und der Lasa, sodann das Mühlenmuseum mit 3
restaurierten Windmühlen und das Franziskanerkloster am Ort, eineWallfahrtsstätte mit dem Bildnis
der Schmerzhaften Muttergottes aus dem 17. Jahrhundert. Dieses Bildnis wurde durch Papst
Johannes Paul II. 1979 mit einer goldenen Krone versehen.
Am Di., 22.10.13, war die Gruppe eingeladen in die Schule „Czarnxy Legion“, benannt nach der
Widerstandsgruppe Gostyner Arbeiter, von denen 12 im Juni 1942 am Münchner Platz in Dresden
hingerichtet worden waren. Die Schülerinnen und Schüler, der Direktor und einzelne Lehrer
informierten über die Schule und zeigten kleine Filme von Besuchen in Dresden.
Im Rathaus fand sodann die Uraufführung des Films „Kamień zgody“ (Stein der Eintracht) statt, ein
Doku-Film von Janusz Zemer für das Polnische Fernsehen, dessen Titel auf die großherzige, von
Marian Sobkowiak veranlasste, Spende einer der 4 Flammenvasen für die Dresdner Frauenkirche
durch die Gostyner Bürger anspielt und berührende Szenen der Begegnungen in Gostyn und in
Dresden zeigt.
Danach begab sich die Gruppe auf den Gostyner Friedhof und legte ein Blumengebinde am Denkmal
für die in Dresden hingerichteten Mitglieder der „Czarny Legion“ nieder.
Der Besuch klang, nach Besichtigung des Oldtimer-Museums“, mit einem Mittagessen im Kreise der
Freunde aus. Zum Abschied überreichte Herr Kretkowski ein schwergewichtiges Geschenk: Einen
Stein des alten Gostyner Marktplatzes mit Gravur.
Besonders erfreulich war, wie aufgeschlossen sich die 4 munteren Dresdner Schüler an den
Begegnungen beteiligten. Sie werden ihre positiven Erfahrungen an ihre Mitschüler weitergeben.
Wolfgang Howald